Im Dezember 2011 kam heraus, dass der neue Siblinger Randenturm nicht gebaut werden konnte (siehe damaligen Blogeintag auf Schaffhausen.net). Die Gemeinde Siblingen (Kanton Schaffhausen) hatte damals die Baubewilligung erteilt, jedoch hatte der Schaffhauser Heimatschutz Einsprache an den Regierungsrat des Kantons Schaffhausen erhoben. Die Einsprache wurde vom Regierungsrat zwar abgelehnt, aber die nächste Instanz, das Obergericht Schaffhausen, hiess die Beschwerde gut, da der geplante Siblinger Randenturm einen zu schweren Eingriff in die geschützte Randenlandschaft darstelle. Siehe auch den damaligen Beitrag des Schaffhauser Fernsehens.
Nun gibt es einen neuen Anlauf: Siblinger Randenturm 2.0 sozusagen. Der neue Turm soll bis 2014 realisiert werden. Die Gestaltung stammt von Raoul Müller und Patrick Birri. Zudem wurde noch der Holzbauingenieur Michael Hübscher aus Beringen hinzugezogen.
Die Gestalter beschreiben das Projekt folgendermassen:
Das Konzept des neuen Randenturmes ist von der Natur und derem Wachstum abgeleitet. Die Verwendung des Rohstoffes Holz und seine Rückführung an seinen Ursprungsort, den Wald. Der Turm wirkt, als sei er aus dem Grund gesprossen und strebe nach dem Licht über den Baumkronen. Durch die Wahl der Dreieckgrundform ist dieses Projekt aussergewöhnlich und generiert eine eigene Designsprache. Es ist somit unverwechselbar und gliedert sich in seiner Gesamtheit dennoch dem Wald unter. Die Dreiecksform hat noch weitere Vorzüge. Durch die kompakte Anordnung der Treppenläufe wird der Fussabdruck minimiert und der Turm wirkt filigran. Die Podeste können als Blätter oder Äste gelesen werden und bieten die Möglichkeit, die Baumkronen zu bestaunen, die sich in der Umgebung befinden, dienen als Kreuzungspunkte und als Rastorte. Die 5-eckigen Podeste sind in rechtwinklig zu der Dreiecksgrundform ausgerichtet und brechen so die Ecken des gleichseitigen Dreiecks. Es entsteht eine begehbare Skulptur, die stark an die Natur erinnert.
Primäre Tragstruktur des Turmes sind die drei Brettschichtträger. Diese werden durch die Treppenwangen und Zugstangen verstrebt und stabilisiert. Die Haupttragkonstruktion wird so bemessen, dass das Auswechseln einer einzelnen Brettschichtholzstütze möglich ist. Die Podeste sind durch Metallbaufertigteile an die Holzträger befestigt. Die Treppenläufe werden aus wirtschaftlichen Gründen in Metall ausgeführt. Zudem werden so die Lebenszykluskosten tief gehalten. Die Plattform und die Podeste sind aus Holz konstruiert und werden mit einen wetterbeständigen Belag überzogen. Mit geschlossenen Podesten ist die direkte Sicht nach Unten eingeschränkt, womit ein erhöhtes Sicherheitsgefühl erreicht wird. Durch die Überdachung der Primärstruktur wird diese geschützt. Daraus resultiert eine wesentlich erhöhte Lebensdauer und ein verringerter Wartungsaufwand. Der Turm wird so konstruiert, dass ein komfortables Begehen möglich ist.
Mit 19m Plattformhöhe am erhabensten Punkt bietet der Turm einen Blick über das Klettgau und den Randen. Durch die Ausbildung als Splitlevel-Geschoss bietet die Aussichtsplattform Sitzmöglichkeiten um sich nach dem Aufstieg zu erholen und die Möglichkeit die Landschaft aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Die circa 30m2 grosse Plattform ist auch für grössere Gruppen problemlos begehbar. Durch die Neigung der Primärstruktur ist dennoch nur ein geringer Fussadruck des Turmes vorhanden, welcher zudem den bestehenden Wanderweg nicht durchkreuzt und eine Neuanlegung dessen überflüssig macht.
Warum ein Holzturm:
Regionale Wertschöpfung:
Projekte in Holz können durch regionales Gewerbe vom Förster über den Säger bis zum Zimmermann ausgeführt werden. Durch die Verarbeitung und den Einsatz des Rohstoffes Holz in der Region verbleibt ein Grossteil der Geldmittel vor Ort. So werden Arbeitsplätze erhalten und neu geschaffen, unnötige Transporte vermieden und die Schutz- und Erholungsfunktionen der Wälder nachhaltig gesichert.
Holz wächst und wächst und wächst:
Allein der Siblinger Wald produziert jedes Jahr über 4‘000 Kubikmeter nachhaltig nutzbares Holz. Dies entspricht ca. 100 Einfamilienhäusern, welche komplett in Holz gebaut werden könnten, ohne das Gesamtvolumen des Waldes zu schmälern.
CO2 Speicher:
Der Wald - respektive die Bäume - bindet während seinem Wachstum enorme Mengen an Kohlenstoffdioxid. Er trägt somit wesentlich zum Klimaschutz bei. In Zeiten steigender CO2-Emissionen sind gesunde Waldflächen, wie wir sie in Siblingen finden, ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige Zukunft. In jedem Kubikmeter Holz wird 1 Tonne CO2 gespeichert, dies entspricht etwa dem Ausstoss eines neuen Autos über 10‘000 km.
Signalwirkung:
Als waldreiche Gemeinde hat Siblingen die Chance zu zeigen, was mit Holz möglich ist. Denn die vermehrte Verwendung von Holz führt zu einer höheren Nachfrage an Rundholz, was sich direkt wieder auf die Gemeindekasse auswirkt.
Höhe: 19 Meter Plattformhöhe
Geplante Nutzungsdauer:
Tragwerk: 50 Jahre
Abdichtung: 10 Jahre
Plattformen (Kerto): 25 Jahre
Vielen Dank an Raoul Müller für die interessanten Informationen und Bilder!
Nun gibt es einen neuen Anlauf: Siblinger Randenturm 2.0 sozusagen. Der neue Turm soll bis 2014 realisiert werden. Die Gestaltung stammt von Raoul Müller und Patrick Birri. Zudem wurde noch der Holzbauingenieur Michael Hübscher aus Beringen hinzugezogen.
Das Konzept des neuen Randenturmes ist von der Natur und derem Wachstum abgeleitet. Die Verwendung des Rohstoffes Holz und seine Rückführung an seinen Ursprungsort, den Wald. Der Turm wirkt, als sei er aus dem Grund gesprossen und strebe nach dem Licht über den Baumkronen. Durch die Wahl der Dreieckgrundform ist dieses Projekt aussergewöhnlich und generiert eine eigene Designsprache. Es ist somit unverwechselbar und gliedert sich in seiner Gesamtheit dennoch dem Wald unter. Die Dreiecksform hat noch weitere Vorzüge. Durch die kompakte Anordnung der Treppenläufe wird der Fussabdruck minimiert und der Turm wirkt filigran. Die Podeste können als Blätter oder Äste gelesen werden und bieten die Möglichkeit, die Baumkronen zu bestaunen, die sich in der Umgebung befinden, dienen als Kreuzungspunkte und als Rastorte. Die 5-eckigen Podeste sind in rechtwinklig zu der Dreiecksgrundform ausgerichtet und brechen so die Ecken des gleichseitigen Dreiecks. Es entsteht eine begehbare Skulptur, die stark an die Natur erinnert.
Primäre Tragstruktur des Turmes sind die drei Brettschichtträger. Diese werden durch die Treppenwangen und Zugstangen verstrebt und stabilisiert. Die Haupttragkonstruktion wird so bemessen, dass das Auswechseln einer einzelnen Brettschichtholzstütze möglich ist. Die Podeste sind durch Metallbaufertigteile an die Holzträger befestigt. Die Treppenläufe werden aus wirtschaftlichen Gründen in Metall ausgeführt. Zudem werden so die Lebenszykluskosten tief gehalten. Die Plattform und die Podeste sind aus Holz konstruiert und werden mit einen wetterbeständigen Belag überzogen. Mit geschlossenen Podesten ist die direkte Sicht nach Unten eingeschränkt, womit ein erhöhtes Sicherheitsgefühl erreicht wird. Durch die Überdachung der Primärstruktur wird diese geschützt. Daraus resultiert eine wesentlich erhöhte Lebensdauer und ein verringerter Wartungsaufwand. Der Turm wird so konstruiert, dass ein komfortables Begehen möglich ist.
Mit 19m Plattformhöhe am erhabensten Punkt bietet der Turm einen Blick über das Klettgau und den Randen. Durch die Ausbildung als Splitlevel-Geschoss bietet die Aussichtsplattform Sitzmöglichkeiten um sich nach dem Aufstieg zu erholen und die Möglichkeit die Landschaft aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Die circa 30m2 grosse Plattform ist auch für grössere Gruppen problemlos begehbar. Durch die Neigung der Primärstruktur ist dennoch nur ein geringer Fussadruck des Turmes vorhanden, welcher zudem den bestehenden Wanderweg nicht durchkreuzt und eine Neuanlegung dessen überflüssig macht.
Warum ein Holzturm:
Regionale Wertschöpfung:
Projekte in Holz können durch regionales Gewerbe vom Förster über den Säger bis zum Zimmermann ausgeführt werden. Durch die Verarbeitung und den Einsatz des Rohstoffes Holz in der Region verbleibt ein Grossteil der Geldmittel vor Ort. So werden Arbeitsplätze erhalten und neu geschaffen, unnötige Transporte vermieden und die Schutz- und Erholungsfunktionen der Wälder nachhaltig gesichert.
Holz wächst und wächst und wächst:
Allein der Siblinger Wald produziert jedes Jahr über 4‘000 Kubikmeter nachhaltig nutzbares Holz. Dies entspricht ca. 100 Einfamilienhäusern, welche komplett in Holz gebaut werden könnten, ohne das Gesamtvolumen des Waldes zu schmälern.
CO2 Speicher:
Der Wald - respektive die Bäume - bindet während seinem Wachstum enorme Mengen an Kohlenstoffdioxid. Er trägt somit wesentlich zum Klimaschutz bei. In Zeiten steigender CO2-Emissionen sind gesunde Waldflächen, wie wir sie in Siblingen finden, ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige Zukunft. In jedem Kubikmeter Holz wird 1 Tonne CO2 gespeichert, dies entspricht etwa dem Ausstoss eines neuen Autos über 10‘000 km.
Signalwirkung:
Als waldreiche Gemeinde hat Siblingen die Chance zu zeigen, was mit Holz möglich ist. Denn die vermehrte Verwendung von Holz führt zu einer höheren Nachfrage an Rundholz, was sich direkt wieder auf die Gemeindekasse auswirkt.
Höhe: 19 Meter Plattformhöhe
Geplante Nutzungsdauer:
Tragwerk: 50 Jahre
Abdichtung: 10 Jahre
Plattformen (Kerto): 25 Jahre
Vielen Dank an Raoul Müller für die interessanten Informationen und Bilder!
1 Kommentar:
Naja, aus dem Vorgänger Projekt, das ja dem Schaffhauser Heimatschutz nicht gepasst hat (Herbert Bühl), ist immerhin etwas Ansprechendes geworden.
Trotzdem, das Vorgänger Projekt wäre besser gewesen. Der beanstandete Steinsockel hätte sich genauso in die Natur eingepasst. Und er wäre sicher von der Lebensdauer her nachhaltiger gewesen.
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