Sonntag, 1. März 2009

Free Fight in Schaffhausen feat. Philip Vlahos

In Schaffhausen tut sich ein neuer Sport auf, der Free Fight. Beim Freefight kann weitergeboxt und geschlagen werden, auch wenn der Gegner schon am Boden liegt.

Allerdings kann jeder jederzeit mitteilen, dass aufgehört werden soll und dann ist Schluss. Um das Risiko zu minimieren, findet auch vor jedem Kampf ein obligatorischer medizinischer Check Up statt. Ausserdem ist bei den Kämpfen jeweils ein Arzt vor Ort. Natürlich gibt es aber auch beim Freefighting gewisse Regeln, so ist z.B. das Attackieren des Kehlkopfes sowie des Nackens Tabu. In den Kampfsportschule Fight 4 Defense von Mathias Aegler in Schaffhausen wird das Free Fighting ausgeübt. Mathias Aegler hat den Free Fight Verband Schweiz gegründet und möchte den Free Fight auch in Schaffhausen und der ganzen Schweiz populär machen. Die Rundschau vom Schweizer Fernsehen war bei der Schweizer Freefight-Szene und ihren Kritikern zu Besuch. Mit dabei übrigens auch ein alter Schaffhauser Poetry Slam Hase: Philip Vlahos. Im gefilmten Schaffhauser Free Fight kämpft Philp Vlahos heroisch gegen den Bäcker und Konditor Dominik Jetzer. Sieger: Mr. Poetry Philp Vlahos.



In den USA ziehen solche Free Fight Wettkämpfe bereits mehr Publikum an als Boxkämpfe. Allerdings sind die amerikanischen Kämpfe, welche man zahlreich auf YouTube findet, wohl kaum mit den Kämpfen aus Schaffhausen vergleichbar. Die You Tube Videos sind mit gefährlich klingender Musik untermalt und gezeigt werden natürlich immer die brutalsten und spektakulärsten Seznen, wie z.B. hier:



Dass im Bodenkampf geschlagen und zum Teil getreten werden darf, ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zu anderen Vollkontaktsportarten. Aus strafrechtlicher Sicht ist Free Fight aber trotzdem bis zu einem gewissen Mass akzeptiert (Verhältnismässigkeit!). Die Kämpfer willigen in die eigene Körperverletzung ein (analog: Patient willigt ein, dass ihm der Arzt eine Spritze gibt). Bei schwerer Körperverletzung ist die mögliche Einwilligungsgrenze aber bereits überschritten. Der Angreifer kann strafrechtlich belangt werden.

6 Kommentare:

Le Juge hat gesagt…

ich find so sportarte echt bedenklich wo immer no eis meh druf gsetzt wird!!!ä sportart mit so hohem risikopotential uf bliebendi schäde söttmer null legitimität schenke und ghört i mine auge würkli verbote...
null respekt im gegner gegenüber,wenner gschwächt am bode lit&für ein moment eifach nüm cha entscheide,was für ihn guet oder au nüm guet isch...scho is villicht passiert...unverantwortigslos!!!
im kapfrusch amne wettkampf cha en mensch so us sich usewachse,emotione und chräft freisetze wos verantwortigslos isch uf de normal menscheverstandsvertraue,dass de gegner verbarme mit eim het!!!
diä wenige regle hin od. her.au en arzt cha sache überseh&wa würd do vorem kampf scho gross alles untersuächt...
klar chamer kämpf in amerika nid mit dem gsehni i de schwiiz vergliche.i mine auge isch das aber au meh en "trainingskampf", es vorsichtigs ataste,well glaub würkli kein vo dene beide em andere schwerwigendi verletzige möcht zuäfüägä...

trotzdem: ich fordere das VERBOT!!!

Anonym hat gesagt…

es isch nid so als ob uf n wehrlose gegner iigschlage wird; de kampf goht lediglich am bode wiiter, zum gröschte teil mit hebeltechnike usem judo oder brazilian jiu jitsu. da forderet viel meh geistigi flexibilität als in andere kampfsportarte wil me sich uf verschiedeni ebeni mue chöne verteidige oder kämpfe. usserdem trainieret diä profichämpfer de ganz tag lang zum chönne i so situatione reagiere wenns am bode sin; sie sin also keineswegs wehrlos. wenn azeiche do sin dass de gegner nüm imstand isch sich zwehre oder dass sini psyche iibroche isch wird sofort vom ringrichter abbroche. so vermiidet me verletzige. bim free fight entstönd viel weniger langfristige schäde als im boxe oder thaiboxe: bim boxe wird ständig uf de chopf gschlage im gegesatz zum free fight wo es e vielfalt a möglichkeit git zum n kampf günne un im boxe loht me wiiterchämpfe au wenn de eint scho im halbdelirium umetorkelet nur wil me unbedingt es spektakulärs knockout gseh wot.
diä reportage isch überhaupt nid repräsentativ gsi. diä krasse clips wos zeiget sin us 1994. so sache gits scho längschtens nüme. professionelli free fighter sin chei affe wo sich gegesiitig de chöpf iischlönd sundern intensiv trainierendi athlete. es steckt würkli viel kampfsporttechnik un disziplin hinder dem sport un diä lüt sin nid imene primitivs kampfruusch. gegesiitigs respekt wird sehr betont bi dem sport.
sonen kampf isch kein pauseplatzschlägerei wo me dzwüsche goh mue. das sin zwei athlete wo sich ufeme wettkampf geeinigt hend. es isch nid emol als gewalt zklassifiziere. gewalt isch wenn me böswillig öppis geg de wille vom andere undernimmt. bevor me uf de stammtisch chlopft un e verbot fordert söt me selber mol n blick i dere welt werfe dmit me nid de meinig vomene sensationalistischi mediesender we de sf überneh mue. diä hend üs übrigens total verarscht, sie hend so tue als öbs de sport fördere wend un weg vo de clichés wend. vom jositsch un dem karate typ hend gad au nüt gseit. wichsers...

free fight heisst übrigens nid free fight wils frei vo regle isch sundern wil me frei isch sin kampfstil zbnutze, öb judo,krav maga, thaiboxe oder wa au immer.

Beat Hochheuser hat gesagt…

vielen Dank für die Statements und auch für den Link von Philip, wusste nicht, dass du auch noch Dirigent bist! ;-)

Anonym hat gesagt…

Ich find's abstossend und widerlich.

Es kann Regeln und Ehrenkodex geben, wie es will. Aber alleine die Tatsache, am Boden liegende oder festgehaltene Gegner zu schlagen, gibt ein primitives Bild ab. So wirkt es auf mich jedenfalls.

Anonym hat gesagt…

Gibt es keinen klügeren Sport als sich gegenseitig auf den Kopf zu geben?

...zwei Bretter an die Füsse schnallen und mit 100 Sachen einen Berg herab düsen?...

...22 Personen rennen einem Ball 90 min. hinterher, immer wenn einer den Ball hat dann gibt er ihm dem nächsten weiter. Das Ziel ist es das runde ins Eckige zu bringen?...

...Jemand bindet sich ein Rucksack mit einem grossen Tuch drin auf den Rücken, hoffe dabei dass er es richtig verpackt hat, springe damit aus einem Flugzeug in 10000m Höhe und hoffe dass alles gut geht?...

Wo liegt hier der Sinn?
(Nur als Vergleich)

Ich will hier niemanden „bekehren“ sein Anschauungsbild von MMA zu ändern. Aber wenn sich einzelne Personen nach meinem „getippe“ ein wenig intensiver mit MMA auseinander setzten, würde ich mich schon freuen...

Was in der Reportage ausgestrahlt wurde, wiederspiegelt nicht im geringsten das heutige „aktuelle“ MMA. Dazu kommt, das Youtube Filmmaterial ist ca. 15 Jahre alt und wurde aus der Veranstaltung UFC2 (1994 - Heute UFC96!!) entnommen. Wie ersichtlich ist, wurde dazumal noch ohne Handschuhe gekämpft. DAS IST HEUTE UNVORSTELLBAR!!

-Wurde dies in der Reportage erwähnt?

-Wurde erklärt dass dies heute nicht mehr der Fall ist?

-NEIN-

Auch spricht das Fernsehen immer von Free Fight, was dies aussagt jedoch nicht.

Das „Free“ vor dem Wort „Fight“ verstehen wir nicht als „frei“ im Sinne von „frei von Regeln“ sondern im Sinne von „frei“ gleich jeder Stil kann daran teilnehmen und seine Techniken mitbringen und im Kampf – zur Überprüfung seines Leistungsstandes einsetzten.

Das sich der Name MMA Mixed Martial Art weltweit durchsetzte fehlt ebenso. Wahrscheinlich weil die reisserische Präsentation des Berichtes darunter gelitten hätte....

Jede Sportart verändert sich in 15 Jahren.
Ich lass die verschiedenen Vergleiche mal weg, sonst würde ich noch ganz vom Thema abschweifen.

MMA ist Leistungsport. Ein Athlet muss den Standkampf, die Nahdistanz sowie den Bodenkampf beherrschen. Darin vorzufinden sind: Boxen, Thaiboxen, Ringen, Judo und Brazilian Jiu Jitsu. Konditions- und Krafttraining gehören zum normalen Alltag eines Athleten.
Leider findet ein Laie –dies- nicht auf Youtube!

Auch sind Shakehand`s freundliche Gesten vor und nach dem Wettkampf eine normale Umgangsform. MMA ist geprägt von Rücksicht und Respekt gegenüber allen Teilnehmern. Was ich z.B. von einigen Fussballspielern überhaupt nicht sagen kann.(Anspucken, Kopfstösse etc.)

Ich persönlich kenne mich in den verschiedenen Karatestilen und dessen Regelwerk nicht im geringsten aus. Auch sind mir die Techniken eher unbekannt. Aus diesem Grunde ist Karate nicht schlecht, nur weil ICH nicht den Durchblick habe...

Schach Interessiert mich nicht. Es ist mir ein zu Strategisches Denken und die körperliche Anstrengung fehlt mir. Verurteile ich es aus diesem Grund? NEIN!

Die FFA International (http://www.mma-verband.de) und die FFA Swiss (http://www.mma-verband.ch) die darin enthalten ist, hat es sich zum Ziel gemacht MMA für den Nachwuchs und den Breitensport zugänglich zu machen. Dies beinhaltet gut ausgebildete Trainer und fachliches Wissen in etlichen Bereichen. Auch ist die FFA Garant, MMA sauber zu unterrichten. Die so genannten „schwarzen Schafe“ die in jedem Bereich vertreten sind haben im MMA der FFA nicht`s zu suchen!

Die Hauptverantwortung liegt schlussendlich bei jedem Trainer oder Schulleiter. Es ist unsere(MEINE!) Aufgabe, dem Schüler Fairness, Sportlichkeit und ethische Gedankengänge zu vermitteln, aggressive Schüler abzuweisen und Wettkämpfe geregelt zu organisieren. Und dies wird bei Fight 4 Defense in Schaffhausen unterrichtet und –NICHT- das was durch die Reportage vermittelt wird!!

So, ich hoffe durch mein „getippe“ wurden einige die das lesen zum nachdenken angeregt.
Und wenn es nur ein/e einzige/r ist, habe ich mein Ziel erreicht.

Es gibt immer pro und contra zu einer Sache/Thema und das ist gut so.
Doch sollte die eine Seite die andere, genauso wie im Sport, respektieren und achten.

Alles sollte immer im Gleichgewicht sein. Denn ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

Ich grüsse alle freundlichst die alles gelesen haben.

Mathias Aegler
Schulleitung Fight 4 Defense

Gibt es weitere Fragen und/oder Anregungen bitte sendet direkt eine Mail.
http://www.fight4defense.ch/standortkontakt.html#Kontaktformular

Beat Hochheuser hat gesagt…

Hallo Mathias, vielen Dank für deine umfangreichen Ausführungen. Ich denke, du hast somit sehr gut mal noch die andere Seite aufgezeigt, die in der Reportage wirklich zu kurz kommt. Die Aufmachung der Sendung war schon ziemlich reisserisch. Dass Jositsch vorkommt, wundert mich nicht, ich weiss sowieso gar nicht, wie der noch Zeit hat zum Dozieren an der Uni, soviel wie er im Fernsehen auftaucht. Naja, für irgendwas hat man als Professor ja bekanntlich Assistenten ;-)